Donnerstag, 8. August 2013

Species II (1998)




SPECIES II
USA 1998
Dt. Erstaufführung: 30.07.1998
Regie: Peter Medak

Species war ein Alien-Klon mit einigen interessanten Ansätzen, mit denen der Film aber schlussendlich wenig machte. Die Verbindung aus Sex und Horror schien aber dennoch anzukommen, anders lässt sich die Existenz des Sequels nicht erklären. In beiden Departments legt Species II zu und schafft es, noch schlechter daherzukommen als sein Vorgänger. Species war genügsam, Species II ist schlicht eine Beleidigung.

Nach erfolgreicher Bodenprobenentnahme bei der ersten bemannten Marsmission wollen die Astronauten, unter ihnen der Senatorensohn Patrick Ross (Justin Lazard), den Rückweg zur Erde antreten, als eine aus der Bodenprobe auslaufende außerirdische Masse sie infiziert. Zurück auf der Erde beginnt vor allem Ross damit, seinem nun ungezügelten Sexualtrieb nachzugehen, der für die beteiligten Frauen stets gleich endet: kurz nach dem Sex wächst in Windeseile ein Alien in ihnen heran, dass sich dann blutig und tödlich den Weg nach außen bahnt. So reproduziert sich Ross innerhalb kürzester Zeit eine kleine Armee heran, die nach einer Transformation ins Erwachsenenalter ihrerseits die Menschheit an den Rand des Aussterbens vögeln könnte. Doch glücklicherweise hat Dr. Laura Baker (Marg Helgenberger) eine der übriggebliebenen Eizellen aus dem ersten Teil dazu genutzt, Sil (Natasha Henstridge) wieder auferstehen zu lassen – zu Forschungszwecken versteht sich (und um die für das vorwiegend männliche Publikum in alberne, aufreizend gemeinte Kostüme zu stecken). Sil heißt jetzt Eve und ist umgänglicher als ihre Vorgängerin, was sie dazu befähigt, den Menschen diesmal bei der Jagd nach dem außerirdischen Eindringling zu helfen.

Wohlwollend könnte man Species II als intentionalen Trash ansehen. Die übertriebenden Darsteller (vor allem Mykelti Williamson als Dennis Gamble strapaziert den Geduldsfaden), die lachhaft blutigen Effekte, die vielen besonders albernen „Erotikszenen“ („Wir teilen alles“, raunt eins der zukünftigen Opfer Ross ins Ohr und lädt ihn zu einem flotten Dreier ein – besser könnte es auf kein x-beliebiger Pornofilm, nur das dort nach dem Höhepunkt kein Baby den Bauch der Mutter zerfetzt). Species II ist camp, aber eben auch ganz besonders schlechter camp. Weder ist der Film in irgendeiner Weise involvierend oder spannend, ganz im Gegenteil. Alles bewegt sich ohne Höhen und Tiefen, ohne Ecken und Kanten dahin, lediglich der Beginn kann mit seinen durchaus ansehnlichen Effekten und den Anleihen an liebgewonnene Bilder der Science-fiction punkten. Schade, dass man nach diesen hübschen fünf Minuten noch knapp 85 weitere vor sich hat, in der Tentakel aus Rücken wachsen, Frauen von innen aufbrechen, Aliens kopulieren und sich alle Schauspieler zu fragen scheinen, wie zum Teufel sie in diesen Schlamassel geraten sind.

Species II macht keinen Spaß, egal von welcher Seite man ihn auch betrachten mag. Enttäuschte der erste Teil auf einem gewissen Niveau bzw. wegen der Tatsache, dass er sich trotz anderer Implikationen nicht traute, sein Potenzial zu entfalten, versucht es Species II gar nicht erst. Dies ist eben kein Trash, denn Trash wird meistens mit Liebe zur Sache gemacht. Liebe gibt es hier nicht, schon gar nicht für den Zuschauer, der sich durch diesen langweiligen, lahmen Film kämpft.



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