SPECIES II
USA 1998
Dt. Erstaufführung: 30.07.1998
Regie: Peter Medak
Dt. Erstaufführung: 30.07.1998
Regie: Peter Medak
Species war ein Alien-Klon mit einigen interessanten
Ansätzen, mit denen der Film aber schlussendlich wenig machte. Die Verbindung
aus Sex und Horror schien aber dennoch anzukommen, anders lässt sich die
Existenz des Sequels nicht erklären. In beiden Departments legt Species II zu und schafft es, noch schlechter
daherzukommen als sein Vorgänger. Species
war genügsam, Species II ist schlicht
eine Beleidigung.
Nach erfolgreicher Bodenprobenentnahme bei der ersten
bemannten Marsmission wollen die Astronauten, unter ihnen der Senatorensohn
Patrick Ross (Justin Lazard), den Rückweg zur Erde antreten, als eine aus der
Bodenprobe auslaufende außerirdische Masse sie infiziert. Zurück auf der Erde
beginnt vor allem Ross damit, seinem nun ungezügelten Sexualtrieb nachzugehen,
der für die beteiligten Frauen stets gleich endet: kurz nach dem Sex wächst in
Windeseile ein Alien in ihnen heran, dass sich dann blutig und tödlich den Weg
nach außen bahnt. So reproduziert sich Ross innerhalb kürzester Zeit eine
kleine Armee heran, die nach einer Transformation ins Erwachsenenalter
ihrerseits die Menschheit an den Rand des Aussterbens vögeln könnte. Doch glücklicherweise
hat Dr. Laura Baker (Marg Helgenberger) eine der übriggebliebenen Eizellen aus
dem ersten Teil dazu genutzt, Sil (Natasha Henstridge) wieder auferstehen zu
lassen – zu Forschungszwecken versteht sich (und um die für das vorwiegend
männliche Publikum in alberne, aufreizend gemeinte Kostüme zu stecken). Sil
heißt jetzt Eve und ist umgänglicher als ihre Vorgängerin, was sie dazu
befähigt, den Menschen diesmal bei der Jagd nach dem außerirdischen
Eindringling zu helfen.
Wohlwollend könnte man Species
II als intentionalen Trash ansehen. Die übertriebenden Darsteller (vor
allem Mykelti Williamson als Dennis Gamble strapaziert den Geduldsfaden), die
lachhaft blutigen Effekte, die vielen besonders albernen „Erotikszenen“ („Wir
teilen alles“, raunt eins der zukünftigen Opfer Ross ins Ohr und lädt ihn zu
einem flotten Dreier ein – besser könnte es auf kein x-beliebiger Pornofilm,
nur das dort nach dem Höhepunkt kein Baby den Bauch der Mutter zerfetzt). Species II ist camp, aber eben auch ganz besonders schlechter camp. Weder ist der
Film in irgendeiner Weise involvierend oder spannend, ganz im Gegenteil. Alles
bewegt sich ohne Höhen und Tiefen, ohne Ecken und Kanten dahin, lediglich der
Beginn kann mit seinen durchaus ansehnlichen Effekten und den Anleihen an
liebgewonnene Bilder der Science-fiction punkten. Schade, dass man nach diesen
hübschen fünf Minuten noch knapp 85 weitere vor sich hat, in der Tentakel aus
Rücken wachsen, Frauen von innen aufbrechen, Aliens kopulieren und sich alle
Schauspieler zu fragen scheinen, wie zum Teufel sie in diesen Schlamassel
geraten sind.
Species II macht
keinen Spaß, egal von welcher Seite man ihn auch betrachten mag. Enttäuschte
der erste Teil auf einem gewissen Niveau bzw. wegen der Tatsache, dass er sich
trotz anderer Implikationen nicht traute, sein Potenzial zu entfalten, versucht
es Species II gar nicht erst. Dies
ist eben kein Trash, denn Trash wird meistens mit Liebe zur Sache gemacht.
Liebe gibt es hier nicht, schon gar nicht für den Zuschauer, der sich durch
diesen langweiligen, lahmen Film kämpft.
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