EIN MORDSTEAM
(De l’autre côte du périph)
Frankreich 2012
Dt. Erstaufführung: 21.03.2013
Regie: David Charhon
Dt. Erstaufführung: 21.03.2013
Regie: David Charhon
Man muss kein Genie sein, um zu
erkennen, dass einzig und allein Omar Sys Mitarbeit dafür verantwortlich ist,
dass Ein MordsTeam eine europaweite
Kinoauswertung vergönnt wurde (lediglich die Niederländer waren bisher so
schlau, den Film gleich auf DVD zu vermarkten). Der Film lechzt so sehr danach,
den Erfolg von Ziemlich beste Freunde
wenn nicht zu wiederholen, so doch zumindest in seinem Fahrwasser noch den ein
oder anderen schnellen Euro zu machen, dass es mitunter ziemlich peinlich wird.
Sets werden wiederverwendet, Sy wird mit de facto der gleichen Rolle abgespeist
und streckenweise wirkt Ein MordsTeam
so sinnlos zusammengeschnitten, als wäre die Deadline oft näher, als allen
Beteiligten lieb gewesen wäre.
Die Frau eines hohen Wirtschaftsführers wird in einem
verwahrlosten Vorort von Paris tot im Müll entdeckt. Der snobistische
Kripo-Beamte Francois (Laurent Lafitte) muss sich mit dem ortskundigen Streifenpolizisten
Ousmane (Omar Sy) zusammenraufen, um den Fall zu lösen, der sie in einen Sumpf
aus Korruption und anderen weniger schmeichelhaften menschlichen Eigenschaften
führt…
So weit, so simpel. Ein
MordsTeam ist einer dieser typischen Malen-nach-Zahlen-Filme,
der es nie schafft, zu überraschen oder wenigstens gut zu unterhalten. Denn
auch wenn ständig ironisch Eddie Murphys Beverly
Hills Cop – Ich lös‘ den Fall auf jeden Fall erwähnt wird, dem altbackenen
Drehbuch gelingt es nicht, sich über den Durchschnitt zu erheben. Die müden
Kalauer, die vorhersehbare Dramaturgie und – größte Sünde für solch einen Film –
die fehlende Chemie zwischen den Darstellern machen es dem Zuschauer schwer. So
plätschert der Film dahin, verlässt sich auf die Wiederholung altbekannter
Klischees und langweilt auf immerhin handwerklich recht ordentlichem Niveau.
Wie erwähnt, Ein MordsTeam
ist ohne Ziemlich beste Freunde kaum
denkbar. Ein direkter Vergleich zwischen den Filmen zeigt exemplarisch die
Fallstricke auf, in die ein Werk treten kann. Denn, machen wir uns nichts vor,
auch Ziemlich beste Freunde konnte
nicht mit einer innovativen oder konstant überraschenden Geschichte aufwarten.
Was den Film aber weit über den Durchschnitt emporhob, war die perfekt
ausgearbeitete Chemie zwischen den Charakteren und vor allem die
unmissverständliche Hingabe, mit der der Film inszeniert wurde. Ziemlich beste
Freunde war deshalb so erfolgreich, weil sich die Spielfreude der Darsteller in
Sehfreude für den Zuschauer übersetzte, die souveräne Inszenierung den Film vor
den gängigen Kitschfallen bewahrte. Und der Humor funktionierte, weil er einerseits
keinerlei Berührungsängste kannte, zum anderen dadurch so offen, ehrlich und
menschlich wurde. Ziemlich beste Freunde
ist ein Feel-Good-Film, auch mit
seinem Schuss bekannter Versatzstücke, aber gerade unter diesem Gesichtspunkt
einer der besseren seiner Zunft. Ein
MordsTeam illustriert nun, wie sehr das Konzept nach hinten losgehen kann,
wenn man keinerlei Wert auf Eigenständigkeit oder ein Drehbuch legt, dass sich
um seine Charaktere schert. Formelhaftigkeit kann durch so viel aufgewertet
werden, Regisseur David Charhon kennt offensichtlich keinen einzigen dieser
Handgriffe.
Ein MordsTeam ist,
egal, wie sehr man ihn wendet, eine schmerzlich generische Buddy-Komödie, wie
man sie schon zu oft gesehen hat. Der Film ist nicht per se schlecht,
wahrscheinlich kann man auch durchaus 90 Minuten höchst genügsame Unterhaltung
daraus ziehen, aber seine Existenz als schamloser Trittbrettfahrer, der den
Erfolg eines besseren Films ausnutzen möchte mit der damit verbundenen Lust-
und Einfallslosigkeit des Films werfen ein zu schlechtes Bild auf dieses
uninteressante Polizistenpärchen, als dass man eine Empfehlung aussprechen
könnte.
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