ALARM FÜR SPERRZONE 7
(The Monster That Challenged the World)
(The Monster That Challenged the World)
USA 1957
Dt. Erstaufführung: 30.05.1958
Regie: Arnold Laven
Dt. Erstaufführung: 30.05.1958
Regie: Arnold Laven
Der Originaltitel dieses feinen B-Films verspricht etwas
mehr, als dem Zuschauer letztlich geboten wird. Die Monster in diesem Film
fordern mitnichten die ganze Welt heraus, die Möglichkeit wird lediglich
diskutiert, aber der Schauplatz bleibt lokal begrenzt. Der deutsche Titel macht
da – bemerkenswerterweise – mehr Sinn. So viel dazu. Dennoch ist Alarm für Sperrzone 7 ein hervorragender
50er-Jahre-Monsterfilm mit sehr viel Gespür für Atmosphäre und einer souveränen
Regie des mehr im Fernsehen beheimateten Arnold Laven (Rauchende Colts). Alarm für
Sperrzone 7 hat auch über den Nostalgiecharakter hinaus Bestand.
An einem See in einer ansonsten kargen Landschaft liegt eine
Navy-Basis, die eines Tages von einem leichten Erdbeben erschüttert wird. Kurz
darauf beginnen Menschen, die sich im oder am See aufhalten, spurlos zu
verschwinden. Der Kommandeur der Basis, John Twillinger (Tim Holt) steht
zusammen mit Dr. Jess Rogers (Hans Conried) vor einem Rätsel, bis sich der
Schleier langsam lüftet: das Erdbeben hat eine Erdspalte unter dem See
verursacht, aus der die prähistorischen Eier einer urweltlichen Schnecke
entwichen. Diese Eier reagierten wiederum mit der durch Atomtests leicht erhöhten
Radioaktivität des Wassers und aus ihnen schlüpften gefräßige Schnecken, die
nun zum vielfachen ihrer normalen Ausmaße heranwachsen und bei der Wahl ihres
Futters nicht gerade wählerisch sind…
Alarm für Sperrzone 7
ist ein typischer Vertreter des goldenen Zeitalters der US-Monsterfilme, mit
den üblichen Zutaten: promiskuitive Teenager, die gefressen werden, Östrogen
produzierende Menschen in Nöten und Monster, die letztlich recht einfach und
sauber zu erledigen sind. Was den Film über den reinen Durchschnitt erhebt ist
die Handhabe von Regisseur Laven, Drehbuchautor Pat Fielder (TVs Westlich von Santa Fe) und die Arbeit
der Kameramänner Lester White und Charles S. Welborn. Technisch versiert, mit
hübschen Unterwasseraufnahmen aufgepeppt, finden White und Welborn immer wieder
interessante Bilder und Einstellungen, um die sich langsam aufbauende
Geschichte zu illustrieren. Alarm für
Sperrzone 7 nimmt sich bei 85 Minuten Gesamtlaufzeit satte 30 Minuten Zeit,
um seine Kreaturen erstmals in voller Pracht auf den Zuschauer loszulassen und
es ist ein Triumph der liebevollen Effekte, dass dieser Moment nicht zum
unfreiwillig komischen Wendepunkt wird. Denn die Monster in Alarm für Sperrzone 7 sind
ausgezeichnet, ansprechend gruselig in ihrem Design, bestechend einfach in
ihrer Umsetzung. Da stört es auch weniger, dass sich die Puppen augenscheinlich
nur auf Rollbrettern fortbewegen können. Ihre starke Präsenz und die
sorgfältige Inszenierung sorgen dafür, dass es durchaus Momente gibt, die auch
heute an Spannung in nichts nachgelassen haben. Und wenn am Ende eins der
Ungeheuer eine Mutter (Audrey Dalton) und ihre Tochter (Mimi Gibson) angreift,
entfaltet sich daraus gar ein echtes Bedrohungsszenario jenseits der
Behauptung.
Es wird viel geredet in Alarm
für Sperrzone 7, eigentlich sogar bemerkenswert viel. Der Grund ist
einfach: dem Film sind seine menschlichen Figuren nicht vollkommen egal. Es
wird gewissenhaft an der Persönlichkeit von Tim Holts Twillinger gearbeitet, um
ihn nicht zu einem Navy-Stereotyp werden zu lassen. Twillinger ist sensibler,
ja sanfter als der gängige Typus des Kommandanten und die sich anbahnende
Beziehung zwischen ihm und der nach dem Tod ihres Mannes alleinerziehenden Gail
MacKenzie (Dalton) entwickelt sich beständig und wird nicht einfach vom Fleck
weg als gegeben hingenommen. Selbst am Ende, nach der finalen Rettung, wirft
sich Gail ihm nicht besinnungslos um den Hals.
Natürlich ist Alarm
für Sperrzone 7 schlussendlich ein B-Film, immerhin erzählt er eine
Geschichte über riesige Schnecken, die ihre Opfer leersaugen (das Ergebnis sind
wiederum hervorragende Make-Up-Effekte). Doch in dieser Existenz funktioniert
der Film ausgezeichnet. Er ist unterhaltsam, sorgsam ausgeführt, atmosphärisch
und mit einem Drehbuch über dem Niveau der Standardware gesegnet. Besonders für
Freunde des gepflegten Creature Features
sollte Alarm für Sperrzone 7 auf der
Watchlist stehen.
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