DAS SCHWERGEWICHT
(Here Comes the Boom)
(Here Comes the Boom)
USA 2012
Dt. Erstaufführung: 08.11.2012
Regie: Frank Coraci
Dt. Erstaufführung: 08.11.2012
Regie: Frank Coraci
Das
Schwergewicht ist ein schlechter Film, weil er sein Publikum nicht ernst
nimmt. Niemals. Dies ist Filmschaffen auf unterstem Niveau, weniger wegen eines
obszönen Plots oder besonders schlechter Schauspieler, sondern weil der Film nicht
eine einzige Sekunde seiner Laufzeit versucht, ein guter, ein überraschender
oder wenigstens ein witziger Zeitvertreib zu sein. Für Werke wie dieses wurde
der Ausdruck paint by numbers affair
augenscheinlich erfunden.
Die Schule des wenig motivierten Biologielehrers Scott Voss
(Kevin James) ist in finanziellen Schwierigkeiten und gedenkt, alle nicht
nötigen Aktivitäten vom Lehrplan zu streichen. Dies würde vor allem den
Musikunterricht des verschroben-liebenswerten Marty (Henry Winkler) treffen. In
einem Anflug von Übermut verspricht Scott gegenüber dem Rektor (Greg Germann),
bis zum Ende des Schuljahres genug Geld aufgetrieben zu haben, um Martys Stelle
und den Musikunterricht zu retten – 48.000 Dollar, um genau zu sein. Da man als
Nachhilfelehrer für einwanderungswillige Ausländer aber nicht genug verdient,
kommt Scott auf die Idee, als Mixed-Martial-Arts-Kämpfer in den Ring zu
steigen, wo bereits für das Verlieren große Gewinne winken.
Paint by numbers
heißt bei uns Malen nach Zahlen und
ist ein jegliche Kreativität erdrückendes Pseudo-Kunst-Spielzeug. Nach Das Schwergewicht weiß man, warum dieser
Vergleich nicht hinkt. Dies ist ein frustrierend massenkompatibler Film, der
sich und seinen Zuschauern nichts zutraut. Alles ist in Watte gepackt,
Konflikte werden innerhalb weniger Minuten gelöst, damit ja keine innere
Spannung aufkommt, die Figuren sind die üblichen Verdächtigen und eine Portion
Patriotismus wird auch noch hinein gemixt. Genügsam weit über die Schmerzgrenze
hinaus ist der Film, der sich Komödie schimpft, auch noch nicht in einer Minute
witzig. Es sei denn, ein unmotivierter Kotz-Gag reicht dem geneigten Zuschauer.
Ansonsten versucht der Film aus der Darstellung von naiv-dümmlichen Einwanderern
und der Tatsache, dass ein feingeistiger Musiklehrer und ein dicker
Biologielehrer in die Kampfsportwelt drängen, humoristisches Kapital zu
schlagen, was ebenfalls grandios scheitert. Nicht einmal auf diesem Gebiet versucht
der Film von Frank Coraci (Klick)
irgendetwas Innovatives oder gar unvorhergesehenes.
Kevin James, an sich ein sympathischer Zeitgenosse, hat nach
Der Zoowärter einen weiteren
Fehlgriff getan und die Zeiten der TV-Serie King
of Queens und Rollen wie in Hitch –
Der Date Doktor geraten so gefährlich in Vergessenheit. Salma Hayek muss
sich mit einer undankbaren Rolle als love
interest begnügen, Bas Rutten gibt den „nützlichen Immigranten“, aber wie
alle Figuren sind auch sie schnell vergessen.
Scott findet seine Motivation als Lehrer wieder und zum Schluss muss er den entscheidenden Kampf gewinnen, weil ein Problem mit dem bisher erwirtschafteten Geld aufgetaucht ist. Aber auch diese Aspekte gehen in dem völlig unmotiviert inszenierten Film unter. Das Schwergewicht ist nicht witzig, nicht spannend, nicht involvierend, es Unterhaltung zu nennen wäre zu verkennen, dass dieser Film im Grunde keinerlei Unterhaltungswert hat. Dass man ein solches Werk bereits vielfach gesehen hat, ist eine Sache. Aber dass eine dramaturgische Nullnummer dann auch noch so grauenhaft lustlos und letztlich für den Zuschauer in ihrer völligen Apathie beleidigend daherkommend in Szene gesetzt wurde, ist unentschuldbar.
Scott findet seine Motivation als Lehrer wieder und zum Schluss muss er den entscheidenden Kampf gewinnen, weil ein Problem mit dem bisher erwirtschafteten Geld aufgetaucht ist. Aber auch diese Aspekte gehen in dem völlig unmotiviert inszenierten Film unter. Das Schwergewicht ist nicht witzig, nicht spannend, nicht involvierend, es Unterhaltung zu nennen wäre zu verkennen, dass dieser Film im Grunde keinerlei Unterhaltungswert hat. Dass man ein solches Werk bereits vielfach gesehen hat, ist eine Sache. Aber dass eine dramaturgische Nullnummer dann auch noch so grauenhaft lustlos und letztlich für den Zuschauer in ihrer völligen Apathie beleidigend daherkommend in Szene gesetzt wurde, ist unentschuldbar.
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