DEMONIC POSSESSION
(Dark Floors)
Finnland/Island 2008
Dt. Erstaufführung: 05.04.2013 (DVD-Premiere)
Regie: Pete Riski
(Dark Floors)
Finnland/Island 2008
Dt. Erstaufführung: 05.04.2013 (DVD-Premiere)
Regie: Pete Riski
Der Vater (Noah Huntley) des autistischen Mädchens Sarah
(Skye Bennett) möchte sie aus dem Krankenhaus herausholen, weil er bezweifelt,
dass ihr dort geholfen werden kann. Zusammen mit einer Krankenschwester
(Dominique McElligott) und drei weiteren Personen besteigen sie einen
Fahrstuhl, der im sechsten Stock stecken bleibt. Als sich die Türen wieder
öffnen, findet die kleine Gruppe das Krankenhaus menschenleer vor – außer der
ein oder anderen Leiche, die plötzlich in den Fluren liegt. Außerdem müssen die
Menschen bald erkennen, dass diverse Monster ihnen nach dem Leben trachten.
Oder sind sie einzig und allein hinter Sarah her?
Um keinerlei Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ja, Demonic Possession, so der dumpfe
deutsche Titel des auch nicht einfallsreicheren Dark Floors, ist genauso albern, wie es die Zusammenfassung
vermuten lässt. Würde das ganze Unterfangen nicht auf einer Idee und dem
Artwork der finnischen Hard-Rock-Band Lordi
beruhen, die in monströser Verkleidung den Eurovision Song Contest 2006 in
Athen gewannen, so würde der Film vollständig unter dem Radar verschwinden. Dass
es fünf Jahre gedauert hat, bis Demonic
Possession in Deutschland auf DVD veröffentlicht wurde, spricht auch für
sich. Und ja, die gesamte Band spielt in dem Film mit. Als Monster. Applaus,
Applaus!
Man kann Lordi
nicht den Spaß am Monster-Dasein absprechen und auch ihre Musikvideos sind
hübsche Verweise auf das Horrorgenre, mit ehrlicher Liebe zur Sache gemacht. Demonic Possession wohnt diese Liebe
auch inne, aber auf Spielfilmlänge gestreckt und mit den Fesseln einer
Kinodramaturgie belegt macht das ganze Unterfangen nicht mehr so viel Spaß wie
noch ein dreiminütiges Hard Rock
Hallelujah. Demonic Possession
ist konventionell bis ins Mark, die Geschichte vorhersehbar, recht spannungsarm
und auch das Zeitparadox, das eingebaut wird, trägt nur unwesentlich zu einer
Steigerung des Interesses bei. Immerhin ist der Film visuell interessant und
handwerklich äußerst solide, was der Atmosphäre zugutekommt. Man mag alles,
wirklich alles in diesem Film schon einmal bei anderen Genrefilmen gesehen
haben – immerhin wird es mit Stil und Geschick präsentiert. Das Krankenhaus ist
nach dem Übertritt in die Monsterwelt ein wunderbar absurdes Mischmasch aus
Hospital und Katakombe. Außerdem erinnert der hervorragende Vorspann an jenen
von Motel, der seinerseits Anleihen
bei Alfred Hitchcock nahm. Demonic
Possession klaut immerhin bei den richtigen Vorbildern.
Im Endeffekt der Film überflüssig, da er keine eigenen Ideen
zum Genre beisteuert, sich eher auf handwerklicher als auf irgendeiner anderen
Ebene hervortut und dabei eher schleppend als unterhaltsam daherkommt. Am
seltsamsten aber ist, dass man als Zuschauer am Ende nicht weiß, ob es gut war,
dass Lordi innerhalb der Geschichte
keinen Song zum Besten geben. Normalerweise wären singende Monster das
Todesurteil für jeden Horrorfilm. Hier, wo es auf krude Weise wirklich passen
würde, schweigen sie. Man möchte diese Monstermen ja mögen, aber hier fällt es
einem schwerer, als es sein müsste.
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