TERMINATOR - DIE ERLÖSUNG
(Terminator: Salvation)
USA 2009
Regie: McG
Dt. Erstaufführung: 04.06.2009
(Terminator: Salvation)
USA 2009
Regie: McG
Dt. Erstaufführung: 04.06.2009
Terminator
3 - Rebellion der Maschinen,
ein ansonsten eher unwürdiges Kapitel des Franchises, endete
immerhin mit der Einlösung aller Prophezeiungen und Möglichkeiten,
mit denen in den vorangegangenen Filmen gespielt wurde: SkyNet, jene
Bewusstsein entwickelnde Hochtechnologie, startete mit ihrem Angriff
gegen die per se als Bedrohung eingestuften Menschen. Terminator
- Die Erlösung
ist folgerichtig der erste Teil der Reihe, der die postapokalyptische
Zukunft nicht nur etwas verschämt in Rückblenden (oder sind es in
diesem Fall eher Vorblenden?) abhandeln kann. Das eröffnet nicht nur
neue Handlungsräume, es bringt leider auch eine gängige
Ästhetisierung dieser Dystopie mit sich. Die Welt in dem von McG
inszenierten Film hat kaum noch etwas mit der klaustrophobischen, von
Trümmern übersäten Zukunft der James-Cameron-Filme zu tun,
vielmehr ist es eine durch den Underworld-Filter
gejagte Pop-Apokalypse - alles ist etwas zu schön, zu wenig dreckig
und ja, auch zu wenig hoffnungslos.
Mag man mit solchen ästhetischen Kriterien noch leben können, wiegt ein anderer Aspekt sehr viel schwerer: Die Erlösung ist der langweiligste Teil der Serie, der verzweifelt auf der Suche nach möglichen Themenvariationen ist und dabei doch dazu verdammt ist, nur das hinlänglich bekannte zu illustrieren. McGs Film gehen nicht völlig die Ideen ab, aber die standardisierte Inszenierung torpediert beständig jeglichen Spaß, den der erneute Ausflug in die Welt der Killerroboter machen könnte.
Mag man mit solchen ästhetischen Kriterien noch leben können, wiegt ein anderer Aspekt sehr viel schwerer: Die Erlösung ist der langweiligste Teil der Serie, der verzweifelt auf der Suche nach möglichen Themenvariationen ist und dabei doch dazu verdammt ist, nur das hinlänglich bekannte zu illustrieren. McGs Film gehen nicht völlig die Ideen ab, aber die standardisierte Inszenierung torpediert beständig jeglichen Spaß, den der erneute Ausflug in die Welt der Killerroboter machen könnte.
Der
Untergang hat stattgefunden: die Reste der Menschheit kämpfen einen
aussichtslos erscheinenden Kampf gegen die von der künstlichen
Superintelligenz kontrollierten Maschinen, vor allem die humanoiden
Terminatoren. Einer der Soldaten ist John Connor (Christian
Bale),
der unter der Bürde, der prophezeite Heilsbringer zu sein, leidet.
Eines Tages taucht der mysteriöse Marcus
Wright (Sam
Worthington)
auf, der der Schlüssel zum Rätsel sein könnte, wie John gegen alle
Widerstände doch noch zum entscheidenden Faktor im Krieg gegen die
Maschinenen werden könnte. Zumal SkyNet mit einem neuen Typ von
Terminator experimentiert - lebendes menschliches Gewebe über einem
künstlichen Innern...
Die
gute Nachricht: Christian
Bale
ist ein sehr viel besserer John Connor als Nick Stahl. Bale
kauft man ab, dass er einst der neunmalkluge Edward Furlong in Tag der
Abrechnung war, außerdem macht er rein durch seine physische Präsenz
eine bessere Figur in der Postapokalypse. Als Vergleich sei nur an
die unfreiwillig peinlice "Vision" in Rebellion
der Maschinen
erinnert, die den Hänfling
Stahl als Rebellenführer imaginierte.
Dieser John Connor ist ein Macher, ohne Frage, aber nicht einer, dem
jegliches Denk- und Einfühlungsvermögen abhanden gekommen ist. Der
Widerspruch, mit dem John zu kämpfen hat, die Diskrepanz
zwischen Wissen um die Zukunft bei gleichzeitiger Ahnungslosigkeit,
welche Schritte denn nun konkret getan werden müssen, um genau diese
Zukunft wahr werden zu lassen, gehören zu den besten Elementen in
Die
Erlösung.
Ein
ähnlich gelagertes Dilemma möchte der Film für Sam Worthingtons
Charakter kreieren.
In einem anderen Film wäre dies eine potente Sache gewesen, im
Kontext der Terminator-Filme
wirkt es erneut wie eine etwas bemühte Suche nach einer Innovation.
Marcus
ist
ein zwar durchaus interessanter, aber auch letztlich unlogischer
Schritt in der Mythologie der Serie, ein Vehikel, um einmal mehr die
Überlegenheit menschlicher Emotionen gegenüber kalter
Maschinenlogik zu demonstrieren. Denn, so erzählt es uns der Film:
Marcus
ist
ein Cyborg, der nicht weiß, dass er einer ist, eine
Infiltrationseinheit,
die nicht weiß, dass sie spioniert. Diese Prämisse hat in sich ein
Potenzial, dass Philipp K. Dick stolz machen würde, im Rahmen der
Terminator-Reihe
fragt man sich ständig, ob die Entwicklung von
Arnold-Schwarzenegger-Modellen (der hier nur als digitaler Klon
auftritt) danach nicht ein Rückschritt ist.
Doch, auch dass muss man anmerken, für solche Überlegungen interessiert sich der Film weniger, ihm geht es vielmehr um den ständigen Nachschub an Aha!-Momenten, die den aufmerksamen Zuschauer aber kaum überraschen können. Dabei rackert sich Die Erlösung durchaus damit ab, die Kontinuität einigermaßen aufrecht zu halten und vor allem das Zusammentreffen mit dem jungen Kyle Reese und seinem älteren Sohn John ist eine Perle für sich.
Doch, auch dass muss man anmerken, für solche Überlegungen interessiert sich der Film weniger, ihm geht es vielmehr um den ständigen Nachschub an Aha!-Momenten, die den aufmerksamen Zuschauer aber kaum überraschen können. Dabei rackert sich Die Erlösung durchaus damit ab, die Kontinuität einigermaßen aufrecht zu halten und vor allem das Zusammentreffen mit dem jungen Kyle Reese und seinem älteren Sohn John ist eine Perle für sich.
So
hangelt sich Die
Erlösung
nur von Showact zu Showact, inszenatorisch auf solidem, aber eben
auch arg durchschnittlichem
Niveau. McG gelingt es nicht, eine involvierende Atmosphäre zu
generieren, geschweige denn die Terminator-Mythologie
so weit zu ergänzen, dass es über den Moment hinaus Bestand hätte.
Die Konstruktion ist wacklig wie ein Kartenhaus, viel zu filigran,
um ein Schwergewicht wie dieses Franchise zu tragen. War bereits
Rebellion
der Maschinen
ein deutlicher Rückschritt gegenüber den sorgfältigen und vor
allem schlicht aufregenden Cameron-Filmen, unterbietet Die
Erlösung
seinen enttäuschenden Vorgänger nochmals. Es gibt immer noch ein
paar interessante Ideen und einen zumindest erkennbaren Willen, die
Reihe nicht gänzlich ad absurdum zu führen, aber am Ende des Tages
ist der vierte Teil der Saga ein 08/15-Actionfilm der neueren
Spielart, visuell und inszenatorisch austauschbar und dementsprechend
mau. Die
Erlösung
hätte wohl noch sehr viel schlechter ausfallen können. Nur
bedauerlicherweise auch sehr viel besser.
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