Dienstag, 11. Juni 2013

Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock (1984)




STAR TREK III – AUF DER SUCHE NACH MR. SPOCK
(Star Trek III: The Search for Spock)
USA 1984
Dt.
Erstaufführung: 16.11.1984
Regie: Leonard Nimoy

Lebe lang und in Frieden. Der Gruß der Vulkanier musste einfach auf Spock (Leonard Nimoy) angewendet werden, denn niemand konnte und wollte sich damit abfinden, dass eine der beliebtesten Figuren der Fernsehgeschichte am Ende von Star Trek II – Der Zorn des Khan sein Leben für immer ausgehaucht haben sollte. Zudem war durch die Erschaffung des Planeten Genesis, quasi aus dem Nichts, und dem Einstellung von Spocks Sarg auf der Oberfläche eben jenes Planten die Weichen ohnehin gestellt. Und auch wenn Star Trek III den fast perfekten Eskapismus von Teil 2 nicht erreicht, ist es dennoch für Star Trek-Fans (und solche, die es werden wollen), ein unterhaltsames Wiedersehen mit der Besatzung des Raumschiffs Enterprise.

Spock ist tot und die Enterprise-Crew unter Admiral Kirk (William Shatner) kehrt zur Erde zurück. Der Tod des Freundes lastet schwer auf Kirks Schultern und der Besuch von Spocks Vaters Sarek (Mark Lenard) macht die Sache nicht besser: eigentlich hätte die Crew Spocks Körper auf seinen Heimatplaneten bringen sollen, damit seine Seele dort vom Körper getrennt werden und Frieden finden kann. Wie sich herausstellt, hat Spock eben jene vulkanische Seele kurz vor seinem Tod auf Doktor McCoy (DeForest Kelley) übertragen, was diesen nun zeitweise um den Verstand zu bringen droht. Die Seele muss nach Vulkan, aber ebenso Spocks sterbliche Überreste, die in einem Sarg auf dem Genesis-Planeten liegen. Allerdings wurde dieser aufgrund der Kontroverse, die seine Erschaffung ausgelöst hat, als Sperrgebiet erklärt. Also kapert die Kerncrew der Enterprise kurzerhand ihr kurz vor der Ausmusterung stehendes Schiff, setzt sich über jede Sternenflotten-Order hinweg und begibt sich auf den Weg nach Genesis. Doch da sind sie nicht die Einzigen, auch ein klingonisches Kampfschiff unter dem Kommando von Kruge (Christopher Lloyd) hat sich auf den Weg gemacht, die Geheimnisse der Erschaffung aus dem Nichts zu stehlen…

Das Leonard Nimoy diesmal die meiste Zeit auf dem Regiestuhl saß anstatt mit spitzen Ohren vor der Kamera zu stehen, führt zu einigen interessanten Verschiebungen im Crew-Gefüge. So dürften Sulu (George Takei) und Uhura (Nichelle Nichols) mehr tun als nur als Staffage herumzusitzen und sich als taffe Verschwörer generieren (in der besten Sequenz des Films – dem Enterprise-Diebstahl). McCoy hat trotz seiner Funktion als Seelen-Gefäß recht wenig zu tun und Kirks Familie ist auch wieder dabei – teilweise, zumindest. Von Dr. Carol Marcus wird weder geredet, noch ist sie zu sehen, dafür wird der Part des Kirk-Sohns David Marcus (Merritt Butrick) ausgebaut, nur um seiner Präsenz recht unspektakulär verpuffen zu lassen. Und Chrisopher Lloyd kann Ricardo Montalban in der Rolle des Schurken nicht das Wasser reichen – aber wer kann das schon?

Schon durch den Untertitel bedingt knüpft Star Trek III nahtlos an den vorangegangenen Teil an. Zusammen mit Teil 4, Zurück in die Gegenwart, bildet er eine Art Trilogie innerhalb der Reihe und als Mittelstück hat er die üblichen Probleme dieser Art Filme: es bleibt das Gefühl einer Passage, eines notwendigen Mittelstücks, dass gleichzeitig den ersten Teil fortführt und auf den vierten hinarbeitet. Platz für eine eigene Identität bleibt da nicht viel und Star Trek III tut wahrlich sein Bestes, um nicht vollständig als Füllmaterial da zustehen. Das Ende ist so wenig subtil auf Teil Vier ausgerichtet wie nur irgend möglich, aber immerhin ist die Reise bis dahin recht unterhaltsam. Die Effekte sind gewohnt superb und über die angesprochene Genesis-Kontroverse hätte man gern noch mehr erfahren. Es ist schon eine Leistung an sich, den Zuschauer für die Politik dieses Universums zu interessieren, schließlich ist Star Trek in erster Linie Unterhaltung. Dass alles Handeln die ein oder andere Konsequenz nach sich zieht ist ein schönes Zugeständnis an die innere Glaubwürdigkeit des Franchises.

Einige Albernheiten beiseite (der Flugrecorder liefert beispielsweise keine Bilder einer Überwachungskamera, sondern hübsch geschnittenes Footage aus Star Trek II…) ist Star Trek III eine unterhaltsame, kurzweilige Bereicherung des Trek.Kosmos. Nicht so hervorragend inszeniert wie sein Vorgänger, aber auch nicht so prätentiös wie der erste Teil, ist Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock solides Entertainment mit gut gelaunten Darstellern, auch wenn er letztlich nur dazu dient, Spock für weitere Abenteuer wieder unter die Lebenden zu holen.





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