STAR TREK III – AUF DER
SUCHE NACH MR. SPOCK
(Star Trek III: The Search for Spock)
USA 1984
Dt. Erstaufführung: 16.11.1984
Regie: Leonard Nimoy
USA 1984
Dt. Erstaufführung: 16.11.1984
Regie: Leonard Nimoy
Lebe lang und in Frieden. Der Gruß der
Vulkanier musste einfach auf Spock (Leonard Nimoy) angewendet werden, denn
niemand konnte und wollte sich damit abfinden, dass eine der beliebtesten
Figuren der Fernsehgeschichte am Ende von Star
Trek II – Der Zorn des Khan sein Leben für immer ausgehaucht haben sollte. Zudem
war durch die Erschaffung des Planeten Genesis, quasi aus dem Nichts, und dem
Einstellung von Spocks Sarg auf der Oberfläche eben jenes Planten die Weichen
ohnehin gestellt. Und auch wenn Star Trek
III den fast perfekten Eskapismus von Teil 2 nicht erreicht, ist es dennoch
für Star Trek-Fans (und solche, die
es werden wollen), ein unterhaltsames Wiedersehen mit der Besatzung des
Raumschiffs Enterprise.
Spock ist tot und die Enterprise-Crew unter Admiral Kirk
(William Shatner) kehrt zur Erde zurück. Der Tod des Freundes lastet schwer auf
Kirks Schultern und der Besuch von Spocks Vaters Sarek (Mark Lenard) macht die
Sache nicht besser: eigentlich hätte die Crew Spocks Körper auf seinen
Heimatplaneten bringen sollen, damit seine Seele dort vom Körper getrennt
werden und Frieden finden kann. Wie sich herausstellt, hat Spock eben jene
vulkanische Seele kurz vor seinem Tod auf Doktor McCoy (DeForest Kelley)
übertragen, was diesen nun zeitweise um den Verstand zu bringen droht. Die
Seele muss nach Vulkan, aber ebenso Spocks sterbliche Überreste, die in einem
Sarg auf dem Genesis-Planeten liegen. Allerdings wurde dieser aufgrund der
Kontroverse, die seine Erschaffung ausgelöst hat, als Sperrgebiet erklärt. Also
kapert die Kerncrew der Enterprise kurzerhand ihr kurz vor der Ausmusterung
stehendes Schiff, setzt sich über jede Sternenflotten-Order hinweg und begibt
sich auf den Weg nach Genesis. Doch da sind sie nicht die Einzigen, auch ein
klingonisches Kampfschiff unter dem Kommando von Kruge (Christopher Lloyd) hat
sich auf den Weg gemacht, die Geheimnisse der Erschaffung aus dem Nichts zu
stehlen…
Das Leonard Nimoy diesmal die meiste Zeit auf dem Regiestuhl
saß anstatt mit spitzen Ohren vor der Kamera zu stehen, führt zu einigen interessanten
Verschiebungen im Crew-Gefüge. So dürften Sulu (George Takei) und Uhura
(Nichelle Nichols) mehr tun als nur als Staffage herumzusitzen und sich als
taffe Verschwörer generieren (in der besten Sequenz des Films – dem Enterprise-Diebstahl).
McCoy hat trotz seiner Funktion als Seelen-Gefäß recht wenig zu tun und Kirks
Familie ist auch wieder dabei – teilweise, zumindest. Von Dr. Carol Marcus wird
weder geredet, noch ist sie zu sehen, dafür wird der Part des Kirk-Sohns David
Marcus (Merritt Butrick) ausgebaut, nur um seiner Präsenz recht unspektakulär
verpuffen zu lassen. Und Chrisopher Lloyd kann Ricardo Montalban in der Rolle
des Schurken nicht das Wasser reichen – aber wer kann das schon?
Schon durch den Untertitel bedingt knüpft Star Trek III nahtlos an den
vorangegangenen Teil an. Zusammen mit Teil 4, Zurück in die Gegenwart, bildet
er eine Art Trilogie innerhalb der Reihe und als Mittelstück hat er die
üblichen Probleme dieser Art Filme: es bleibt das Gefühl einer Passage, eines
notwendigen Mittelstücks, dass gleichzeitig den ersten Teil fortführt und auf
den vierten hinarbeitet. Platz für eine eigene Identität bleibt da nicht viel
und Star Trek III tut wahrlich sein
Bestes, um nicht vollständig als Füllmaterial da zustehen. Das Ende ist so wenig
subtil auf Teil Vier ausgerichtet wie nur irgend möglich, aber immerhin ist die
Reise bis dahin recht unterhaltsam. Die Effekte sind gewohnt superb und über
die angesprochene Genesis-Kontroverse hätte man gern noch mehr erfahren. Es ist
schon eine Leistung an sich, den Zuschauer für die Politik dieses Universums zu
interessieren, schließlich ist Star Trek in erster Linie Unterhaltung. Dass
alles Handeln die ein oder andere Konsequenz nach sich zieht ist ein schönes
Zugeständnis an die innere Glaubwürdigkeit des Franchises.
Einige Albernheiten beiseite (der Flugrecorder liefert
beispielsweise keine Bilder einer Überwachungskamera, sondern hübsch
geschnittenes Footage aus Star Trek II…)
ist Star Trek III eine unterhaltsame,
kurzweilige Bereicherung des Trek.Kosmos. Nicht so hervorragend inszeniert wie
sein Vorgänger, aber auch nicht so prätentiös wie der erste Teil, ist Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock
solides Entertainment mit gut gelaunten Darstellern, auch wenn er letztlich nur
dazu dient, Spock für weitere Abenteuer wieder unter die Lebenden zu holen.
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